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Saison 2023 / 2024
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Das Team von Trainer Ralf Lengert baut den Vorsprung am 18. Spieltag der Kreisoberliga Prignitz/Ruppin aus. Der Zernitzer SV macht es wie Borussia Dortmund und gibt den Derbysieg aus der Hand.
Prignitz/Ruppin. Der 18. Spieltag in der Fußball-Kreisoberliga Prignitz/Ruppin hatte mächtig was zu bieten. Sage und schreibe 35 Treffer fielen in den sechs Begegnungen. Die torreichste Partie gab es in Groß Pankow zu bestaunen, wo zwischen dem PSV und Stahl Wittstock elf Tore fielen.
Zernitzer SV – Blau-Weiß Wusterhausen 2:2 (1:0). Tore: 1:0 Tristan Ribbe (33.), 2:0 Jacob Rossa (73.), 2:1 Christoph Lemm (87.), 2:2 Kevin Neumann (90.+3). Zuschauer: 160. Kein Sieger im Derby – und das, obwohl der ZSV wenige Minuten vor Ultimo wie der sichere Gewinner aussah. „Es fühlt sich an wie eine Niederlage, wir müssen aber auch zugeben, dass das Unentschieden dem Spielverlauf entspricht“, resümierte Zernitz-Coach Alexander Jarius. Seine Elf war bis zur 87. Minute mit 2:0 in Front, versäumte es zuvor außerdem mehrfach, den Deckel drauf zu machen: „Wir waren aber zu dumm, das Ding über die Zeit zu bringen.“ Wusterhausen kämpfte bis zur letzten Sekunde und bekam mit dem Anschlusstreffer die zweite Luft. „Ich hab irgendwann nicht mehr dran geglaubt, in der Bundesliga hat es Stuttgart ja aber erst gegen Dortmund gezeigt, dass es doch noch immer klappen kann, zurückzukommen“, sagte Blau-Weiß-Trainer Andreas Nucklies, „wenn die eigentlich eiskalten Zernitzer das dritte Tor machen, brennt nichts mehr an. So haben wir uns den Punkt verdient“. Jarius lobte die Leistungssteigerung seines Teams nach der Niederlage in Zaatzke: „Die Einstellung hat gepasst, die Belohnung nur teilweise.“
Union Neuruppin II – Blumenthal/Grabow 1:2 (0:0). Tore: 0:1 Tom Techen (67.), 1:1 Christian Simroth (78./Strafstoß), 1:2 Marcel Weckwerth (80./Strafstoß). Zuschauer: 40. Das Duell zwischen dem Letzten und dem Ersten war nicht so klar, wie es auf dem Papier aussah. Dennoch sprach Gäste-Trainer Ralf Lengert von einem verdienten Auswärtssieg für den Favoriten: „Wir haben mehr investiert und die drei Punkte dadurch auch mitgenommen.“ Nach torlosem ersten Durchgang gelang Tom Techen der Dosenöffner für die Grabower. Es folgten zwei Strafstöße – auf jeder Seite einer. „Vor dem Elfmeter für die Gäste sehe ich ein klares Foul an meinen Spieler“, ärgerte sich Union-Coach Norman Ramin über „unglückliche Schiedsrichterentscheidungen“. Mit dem Auftritt seiner Schützlinge sei er trotz der Niederlage zufrieden: „Das war eine Top-Leistung, die leider nicht belohnt wurde. Wir hatten den Gegner an der Schmerzgrenze, Grabow musste viel investieren, um hier zu gewinnen. Unser Problem ist, dass wir jede Woche mit einer neuen Startelf auflaufen.“ Ralf Lengert kommentierte die Strafstoßentscheidungen wie folgt: „Man kann beide geben, muss aber beide auch nicht geben. Das passte schon.“
Pankower SV – Stahl Wittstock 3:8 (1:6). Tore: 0:1 Philip Gerstmann (2./Strafstoß), 1:1 Noah Hahlweg (5.), 1:2 Oliver Goldberg (7.), 1:3 Gerstmann (10.), 1:4 Calvin Hahn (22.), 1:5 Jonas Bienert (33.), 1:6 Patrick Schönfeldt (37.), 2:6 Sylvio Münch (59.), 3:6 Ludwig Krüger (64.), 3:7 Ian-Stuart Hubert (76.), 3:8 Bienert (87.). Zuschauer: 111. Vom Halbfinal-Aus im Oberen Kreispokal (0:4 gegen den Pritzwalker FHV) hat sich Stahl Wittstock gut erholt – eine fulminante erste Halbzeit spielten die Mannen von Trainer Matthias Stock beim Noch-Kreismeister. „Wir hatten uns viel vorgenommen, wollten auch die Niederlage aus dem Hinspiel wettmachen. Mit dieser Deutlichkeit war nicht zu rechnen, es lief aber ab der ersten Minute an wie am Schnürchen.“ Bei den Groß Pankowern wurde wieder deutlich, dass man sowohl den besten Angriff (39 Treffer) als auch die schwächste Defensive (50 Gegentore) der höchsten Spielklasse des Kreises stellt. „Wir machen immer wieder die gleichen Fehler, laden den Gegner zum Toreschießen ein. Nach der Pause haben wir Moral bewiesen und waren auch dran, die Hypothek nach 45 Minuten war aber zu groß“, resümierte PSV-Coach Patrick Raczkowski.
Rot-Weiß Kyritz – Meyenburger SV 1:3 (0:1). Tore: 0:1 Niklas Krassowski (42./Strafstoß), 0:2 Toni Weitendorff (59.), 1:2 Florian Kuhnert (74.), 1:3 Weitendorff (86.). Gelb-Rote Karte: (90.+4, Kyritz). Mario Schneider erkannte nach der Heimniederlage Parallelen zur ersten Saisonhälfte. „Es ist wie in der Hinrunde – wir gewinnen unsere Spiele und sind dann gegen Meyenburg chancenlos“, sagte ein enttäuschter Kyritz-Coach. Seine Schützlinge hatten keinen Zugriff zum Spiel, waren in den Zweikämpfen oft einen Schritt zu spät. „Meyenburg hat das gut gemacht, tief gestanden und auf schnelle Konter gelauert. Der Gegner war viel cleverer“, so Schneider, dessen Team nach dem Anschlusstreffer noch einmal drückte: „Es gab auch noch zwei strittige Szenen im Meyenburger Strafraum. Mit dem dritten Gegentor war das Ding aber durch. Wacker-Trainer Ulf Brunnemann war voll des Lobes nach dem Auftritt seiner Mannschaft: „Das war die beste Saisonleistung, taktisch diszipliniert und kämpferisch brutal stark. Ich muss den Hut heute vor meiner Mannschaft ziehen, der Sieg ist hochverdient.“
TSV Wustrau – BSV Zaatzke 4:2 (2:1). Tore: 1:0 Christopher Bittner (21.), 2:0 Timo Maurer (29.), 2:1 Felix Köhlert (43.), 2:2 Ansumana Ceesay (73.), 3:2 Richard Buggermann (86.), 4:2 Daniel Seelmäcker (90.+4). Zuschauer: 100. Nach Spielschluss wussten die Gastgeber selbst nicht so recht, wie sie die drei Punkte auf dem heimischen Frank-Jeske-Sportplatz behalten haben. „Wir haben 35 Minuten sehr konzentriert gespielt und verdient geführt“, sagte TSV-Coach Ingo Nachtigall, „nach dem Anschlusstreffer haben wir aber den Faden verloren, kamen total ins Flattern“. Mitte der zweiten Halbzeit glückte Zaatzke der verdiente Ausgleich, „meine Jungs haben sich in das Spiel gekämpft, nachdem Wustrau in Halbzeit eins Vorteile hatte“, erklärte BSV-Trainer Bastian Klakow. Seiner Elf gelang sogar der Führungstreffer, das Schiedsrichter-Kollektiv erkannte aber eine Abseitsposition. Und so bogen die Hausherren dank zweier später Treffer doch noch auf die Siegerstraße ein. „Zaatzke ist nicht wie ein Abstiegskandidat aufgetreten, als neutraler Beobachter wäre die Punkteteilung gerechter gewesen“, gestand Ingo Nachtigall. Klakow bestätigte: „Das hätte dem Spielverlauf eher entsprochen. Es ist wirklch sehr bitter für uns.“
Putlitzer SV – SV 90 Fehrbellin 4:3 (2:1). Tore: 1:0 Marvin Krause (5./Strafstoß), 2:0 Karl-Friedrich Schmidt (27.), 2:1 Nico Steffen (38., Eigentor), 3:1 Marvin Harm (47.), 3:2 Christian Krahl (55.), 3:3 Marcus Krahl (67.), 4:3 Kevin Dahse (72.). Zuschauer: 64. Der Aufsteiger aus der Gänsestadt spielt weiter eine richtig gute Runde – mit 21 Punkten festigt das Team von Trainer Peter Schmidt den zehnten Tabellenplatz, bis zum fünften Rang sind es aber sogar nur zwei Zähler. „Der Sieg war etwas glücklich aber nicht unverdient“, analysierte der PSV-Coach, der bei seiner Elf eine bessere Chancenausnutzung erkannte. Fehrbellin war der erwartet starke Gegner, der aus seinen Möglichkeiten aber insgesamt zu wenig machte. „Wir verteilen Geschenke und legen Putlitz die Tore mehr oder weniger selbst vor“, sagte 90er-Trainer Richard Hasse, „und im Angriff versemmeln wir ein Ding nach dem anderen, wir hatten mindestens fünf Hochkaräter“. Schmidt stellte bei seinen Schützlingen auch weiterhin Defizite im konditionellen und spielerischen Bereich fest, betonte aber: „Die Mannschaft hat sich diesen Sieg dieses Mal verdient.“
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